Grundlagen der Statistik enthält Materialien verschiedener Vorlesungen und Kurse von H. Lohninger zur Statistik, Datenanalyse und Chemometrie .....mehr dazu. |
![]() |
Home ![]() ![]() ![]() ![]() |
|
Siehe auch: Zeitreihen - Definition von ARIMA-Modellen | |
Search the VIAS Library | Index | |
Zeitreihen - Aufstellen von ARIMA-ModellenAuthor: Hans Lohninger
Die Vorgehensweise beim Finden geeigneter ARIMA-Modelle wurde intensiv untersucht; es wurden entsprechende Methoden gefunden: Eine ist die so genannte "Box-Jenkins-Methode"; sie wird in [Box and Jenkins, 1970] beschrieben und im Folgenden kurz skizziert. 1. Auswahl des ModellsFür die Auswahl eines ARIMA[p,d,q]-Modells müssen die Werte p, d und q bestimmt werden. In dieser Phase ist es wichtig, so viel relevante Informationen wie möglich über die zu modellierende Zeitreihe zu sammeln. Die ersten Schritte umfassen das Filtern von Trends und das Entfernen von saisonbedingten Effekten. Um die beste Wahl für d zu finden, kann die Korrelationsfunktion herangezogen werden. Aus Erfahrung weiß man, welche Filter abhängig von der Form der Korrelationsfunktion zu verwenden sind. Außerdem gibt es Erfahrungswerte für die Auswahl des geeigneten Modells für Zeitreihen mit p<= 2 und q <= 2. Überraschenderweise kann der Großteil der Zeitreihen mit solch einfachen Modellen sehr gut modelliert werden. Die Autokorrelationsfunktion (AKF) und die partielle Autokorrelationsfunktion (PAKF) können für die Bestimmung von p und q der ARIMA[p,d,q]-Modelle verwendet werden. Sie werden für eine limitierte Zahl von Zeitverzögerungen τ, z.B. 20, bestimmt. Dann werden Vertrauensbereiche (z.B. 95%-Intervalle) berechnet. Die Zeitverzögerungen τ, die außerhalb der Vertrauensintervalle liegen, können als p und q angenommen werden. Zeitverzögerungen, die außerhalb des Vertrauensintervalls um die AKF gefunden werden, weisen darauf hin, dass ein MA[τ]-Modell verwendet werden sollte, während die, die um die PAKF liegen, andeuten, dass ein AR[τ]-Modell geeignet sein könnte.2. Abschätzung der ParameterUm den Wert x(t) einer Zeitreihe mit einem ARIMA[p,d,q]-Modell zu schätzen, müssen zuerst p, d und q gewählt werden. Die Zahl der Differenzierungsschritte d bestimmt, wie oft die Originalzeitreihe differenziert wird, ehe die jeweilige Formel angewendet werden kann. Dieses Verfahren ist für die Filterung von Trends notwendig.Wenn p, d und q eines ARIMA-Modells gegeben sind, können die Parameter αi und βj abgeschätzt werden. Dies wird durch Minimieren des Fehlers erreicht, der sich aus dem Abstand der Originalzeitreihe von der geschätzten Zeitreihe ergibt. Wenn d > 0 verwendet wird, werden die Fehler für die d-te Ableitung der Zeitreihe genommen.
Box und Jenkins
empfehlen, sich die Autokorrelationsfunktionen der Zeitreihen und der Fehler
anzusehen. Enthält die Letztere verdächtige Peaks, verwertet das Modell nicht
alle verfügbaren Informationen. Desweiteren ist es sinnvoll, die
Leistung von ARIMA-Modellen höherer Ordnung zu beurteilen: ARIMA[p+1,d,q] und
ARIMA[p,d,q+1]. Dadurch zeigt sich, ob Modelle höherer Ordnung die Voraussage
verbessern. Wenn ein Modell keine besseren Voraussagen liefert, wird das Modell
geringerer Ordnung bevorzugt, da es weniger Parameter besitzt. Um Unter- und
Überdifferenzierung zu vermeiden, sollten auch Modelle mit höherem und
geringerem d (ARIMA[p,d-1,q] und ARIMA[p,d+1,q]) getestet werden. Letztlich
sollten auch komplexere Modelle überprüft werden.
|
|
Home ![]() ![]() ![]() ![]() |