Begriff |
Definition |
Arbeitsbereich (engl. range)
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Das durch eine Kalibrierung festgelegte Intervall zwischen niedrigster und höchster
Massen- bzw. Stoffmengenkonzentration. |
Nachweis-, Erfassungs- und Bestimmungsgrenze |
Die drei Grenzen stehen in enger Beziehung zueinander und geben einen Hinweis auf die mit der Bestimmung eines Analyten verbundenen Fehler. Generell gilt:
Nachweisgrenze < Erfassungsgrenze < Bestimmungsgrenze
Anmerkung: Im englischen Sprachbereich sind diese Begriffe nicht so klar unterschieden. Speziell die Erfassungsgrenze und die Nachweisgrenzen werden oft nicht klar unterschieden.
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Erweiterte Messunsicherheit (engl. expanded uncertainty of measurement) |
Kennwert, der einen Bereich um das Messergebnis kennzeichnet, von dem erwartet
werden kann, dass er einen grossen Anteil der Verteilung der Werte umfasst, die der
Messgrösse vernünftigerweise zugeordnet werden könnten. |
Erweiterungsfaktor |
Zahlenfaktor, mit dem die kombinierte Standardunsicherheit multipliziert wird, um eine
erweiterte Messunsicherheit zu erhalten. ANMERKUNG: Ein Erweiterungsfaktor k liegt typisch im Bereich 2 bis 3. |
Kalibrierfunktion (engl. calibration function) |
Die Kalibrierfunktion ist der funktionale Zusammenhang zwischen der Messgrösse, z.B. der Extinktion, und dem Gehalt, z.B. einer Massenkonzentration. |
Leerprobe und Leerwert |
Die Leerprobe ist unter Idealbedingungen eine Probe, welche den nachzuweisenden oder
den zu bestimmenden Bestandteil nicht enthält, sonst aber mit der Analysenprobe
übereinstimmt.
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Messunsicherheit (engl. uncertainty of measurement) |
Dem Messergebnis zugeordneter Parameter, der die Streuung der Werte kennzeichnet,
die vernünftigerweise der Messgrösse zugeordnet werden könnte.
ANMERKUNGEN
Der Parameter kann beispielsweise eine Standardabweichung (oder ein gegebenes Vielfaches
davon), oder die halbe Weite eines Bereiches sein, der ein festgelegtes Vertrauensniveau hat.
Messunsicherheit enthält im allgemeinen viele Komponenten. Einige dieser Komponenten können
aus der statistischen Verteilung der Ergebnisse einer Messreihe ermittelt und durch empirische
Standardabweichungen gekennzeichnet werden. Die anderen Komponenten, die ebenfalls durch
Standardabweichungen charakterisiert werden können, werden aus angenommenen
Wahrscheinlichkeitsverteilungen ermittelt, die sich auf Erfahrung oder andere Information gründen.
Es wird vorausgesetzt, dass das Messergebnis der beste Schätzwert für den Wert der Messgrösse
ist, und dass alle Komponenten der Unsicherheit zur Streuung beitragen, eingeschlossen
diejenigen, welche von systematischen Einwirkungen herrühren, z.B. solche, die von Korrektionen
und Bezugsnormalen stammen. |
Präzision (engl. precision) |
Das Ausmass der gegenseitigen Annäherung zwischen unabhängigen Ermittlungsergebnissen, die unter festgelegten Bedingungen gewonnen sind.
ANMERKUNGEN:
Präzision hängt ausschliesslich von der Verteilung zufälliger Abweichungen ab und bezieht sich
nicht auf den wahren oder den vorgegebenen Wert.
Das Präzisionsmass wird üblicherweise damit ausgedrückt, "wie unpräzise etwas ist". Errechnet
wird es als Standardabweichung der Ermittlungsergebnisse. Geringere Präzision spiegelt sich
wieder in einer grösseren Standardabweichung.
"Unabhängige Ermittlungsergebnisse" bedeutet Ergebnisse, die unbeeinflusst durch irgendein
vorausgehendes Ergebnis am selben oder an einem ähnlichen Untersuchungsobjekt gewonnen
werden. Quantitative Präzisionsmasse hängen entscheidend von den festgelegten Bedingungen
ab. Wiederholbedingungen und Vergleichsbedingungen sind ein besonderes Paar von extremen
Bedingungen. |
Richtigkeit (engl. trueness) |
Das Ausmass der Annäherung zwischen dem Mittelwert aus einer grossen Serie von
Ermittlungsergebnissen und einem anerkannten Bezugswert.
ANMERKUNG 1: Das Richtigkeitsmass wird üblicherweise ausgedrückt mittels einer
systematischen Abweichungskomponente. |
Robustheit (engl. ruggedness, robustness) |
Relative Unempfindlichkeit eines Analysenverfahrens gegenüber Änderungen der
analytischen Randbedingungen. |
Selektivität (engl. selectivity) |
Selektivität ist die Fähigkeit einer Methode, verschiedene, nebeneinander zu
bestimmende Komponenten ohne gegenseitige Störung zu erfassen und sie somit
eindeutig zu identifizieren. |
Spezifität (engl. specifity) |
Spezifität ist die Fähigkeit einer Methode, eine Substanz oder eine Substanzklasse ohne
Verfälschung durch andere in der Probe vorhandene Komponenten zu erfassen und sie
somit eindeutig zu identifizieren. |
Validierung (engl. validation) |
Bestätigung durch Untersuchung und Bereitstellung eines Nachweises, dass die
besonderen Anforderungen für einen speziellen beabsichtigten Gebrauch erfüllt werden. |
Vergleichpräzision (engl. reproducibility) |
Präzision unter Vergleichbedingungen. Vergleichbedingungen: Bedingungen bei der Gewinnung von voneinander unabhängigen Ermittlungsergebnissen, bestehend in der Anwendung desselben Verfahrens an
identischen Untersuchungsobjekten in verschiedenen Labors durch verschiedene
Bearbeiter mit verschiedenen Geräteausrüstungen |
Vergleichgrenze (engl. reproducibility limit) |
Wert, unter dem oder gleich dem der Betrag der Differenz zwischen zwei unter
Vergleichbedingungen (s.o.) gewonnenen Ermittlungsergebnissen mit einer
Wahrscheinlichkeit von 95 % erwartet werden kann.
ANMERKUNG 1: Das benutzte Symbol ist R. |
Wiederholpräzision (engl. repeatability) |
Präzision unter Wiederholbedingungen. Wiederholbedingungen: Bedingungen bei der Gewinnung von voneinander unabhängigen Ermittlungsergebnissen, bestehend in der Anwendung desselben Verfahrens am
identischen Untersuchungsobjekt im selben Labor durch denselben Bearbeiter mit
derselben Geräteausrüstung in kurzen Zeitabständen. |
Wiederholgrenze (engl. repeatability limit) |
Wert, unter dem oder gleich dem der Betrag der Differenz zwischen zwei unter
Wiederholbedingungen (s.o.) gewonnenen Ermittlungsergebnissen mit einer
Wahrscheinlichkeit von 95 % erwartet werden kann.
ANMERKUNG 1: Das benutzte Symbol ist r. |